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© Sam Balye/unsplash

BildungsintegrationMigration und Integration

Spät zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene

Wandern Jugendliche und junge Erwachsene nach dem 16. Altersjahr in die Schweiz ein, fehlt ihnen häufig ein Abschluss auf Sekundarstufe II. Eine Auslegeordnung liefert Erkenntnisse zur Anzahl junger Menschen, die jährlich im Familiennachzug in die Schweiz einreisen, zu ihrem Bildungshintergrund und wie sie besseren Zugang zum Schweizer Bildungswesen erhalten.  

Das Projekt

Die Integrationsagenda Schweiz aus dem Jahr 2018 definiert zwar für die Gruppe der vorläufig Aufgenommenen und anerkannten Flüchtlinge einen Soll-Integrationsprozess und klärt die Schnittstellen zwischen Integration und Bildung. Dieser Prozess gilt jedoch nicht für Jugendliche und junge Erwachsene, die aus EU/EFTA- oder Drittstatten einreisen und nicht zum Asylbereich gehören. Bis anhin war nicht klar, wie viele Jugendliche und junge Erwachsene jährlich aus diesen Gebieten in die Schweiz einwandern, wie gross ihr Ausbildungsbedarf ist und ob sie spezifische Integrations- und Ausbildungsmassnahmen benötigen. Um diese Fragen zu klären, haben das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) eine Studie veranlasst. 

28 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Alter zwischen 16 und 25 Jahren in die Schweiz einwandern, kommen im Rahmen des Familiennachzuges. Sie haben häufig keinen Berufsabschluss und sind auch nicht in Ausbildung. Wie gut ihnen die Bildungsintegration in der Schweiz gelingt, hängt neben der eigenen Motivation vom bestehenden Angebot, vom Informationsgrad und vom familiären Umfeld ab. Eine wichtige Rolle spielt auch die Anschlussfähigkeit des im Heimatland erworbenen Schulabschlusses. Weiter nennen die Autoren und Autorinnen der Studie die Vermittlungspersonen aus dem persönlichen Umfeld als ein zentrales Element, damit die Ausbildungsintegration gelingt. Die Sprache bleibt dennoch die grösste Hürde, denn sowohl die Betroffenen als auch das Bildungswesen unterschätzen den Aufwand, eine Landessprache zu erlernen. 

Beteiligte IIZ-Partner

Die Studie wurde vom SBFI und der EDK gemeinsam finanziert. Eine Steuergruppe mit Vertreter und Vertreterinnen der EDK, des SBFI und des SEM begleitete das Projekt.

Kontakt

Sarah Zuber, Projektverantwortliche Ressort Berufsbildungspolitik, SBFI, sarah.zuber@sbfi.admin.ch 

Projektziele

  • Klärung des Umfangs und der Profile der spät zugewanderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Familiennachzug und der Heiratsmigration aus EU/ EFTA- und Drittstaaten.
  • Aufzeigen der vorhandenen und allenfalls zusätzlich notwendigen Integrations- und Bildungsangebote für die Zielgruppe.

Projektstand

Abgeschlossen

Die Erkenntnisse aus der Studie sind in die von Bund und Kantonen im Jahr 2019 verabschiedete Integrationsagenda Schweiz (IAS Phase 2) eingeflossen. Die Studie ist abgeschlossen, ebenso die Projektphase der Integrationsagenda Schweiz.

Weiterführende Informationen

Integrationsagenda Schweiz: Projektphase abgeschlossen und Vernehmlassung für neue Finanzierung eröffnet (admin.ch)

Dokumente

Audios

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